Die ambulante Hospizpflege will Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bestmöglich versorgen. Dazu stehen verschiedene Bausteine bereit, die man teils differenzieren muss. Allen gleich ist jedoch, dass der Patientenwille und die Autonomie im Vordergrund stehen. Ebenfalls spielt hier die Begleitung der Angehörigen eine wichtige Rolle.
SAPV-Teams: spezialisierte ambulante palliative Versorgung (SAPV). Diese Teams sind jederzeit per Rufbereitschaft erreichbar. Die Patient*innen profitieren von vor allem vor der Vernetzung der Teams. Diese kommen meist einmal pro Woche (nach Bedarf auch häufiger) in die häusliche Umgebung und führen eine Symptomkontrolle und Beratung durch. Das dient dem Zweck die verschiedenen Angebote bestmöglich zu nutzen und zu koordinieren. Steigt also z.B. der Schmerzmittelbedarf, bringt das SAPV- Team den Stein ins Rollen, informiert, den Arzt, dass eine andere Dosis angeordnet werden muss und dementsprechend der ambulante Pflegedienst oder die Angehörigen mit der neuen Dosis ausgestattet werden.
Die Ambulante Hospizarbeit bzw. ambulante Hospizdienste erbringen (größtenteils ehrenamtlich bzw. durch Hospizvereine) Sterbebegleitung sowie palliativ-pflegerische und psychosoziale Beratung. Sie werden seit 2002 durch die Krankenkassen unterstützt und dienen als Ergänzung zu den anderen Angeboten. Ambulante Hospizdienste sollen vor allem:
- Die durch die Krankheit verursachten Leiden lindern
- Helfen den Sterbeprozess zu verarbeiten und den Trauerprozess begleiten
- Bei Kommunikationsschwierigkeiten in diesem Zusammenhang unterstützen
- Hilfe für die Sterbenden und Angehörigen bei Auseinandersetzungen mit Sinn- und Glaubensfragen bieten
In der ambulanten Hospizarbeit koordinieren die Fachkräfte vor allem die Qualifizierung und den Einsatz der Ehrenamtlichen und übernehmen die palliativ-pflegerische und psychosoziale Beratung. Nach der Kontaktaufnahme durch die Fachkraft werden die speziell geschulten Ehrenamtlichen tätig. Sie übernehmen dann die Begleitung der Sterbenden und die Beratung. Regelmäßige Supervisionen und Qualitätssicherung sorgen für ein hohes Niveau der ehrenamtlichen Tätigkeit.
Ambulante (Hospiz)Pflegedienste: Auch ambulante Pflegedienste wirken in der Palliativversorgung mit. Sie übernehmen die Aufgaben der pflegerischen Grundversorgung oder Haushaltshilfe, aber es gibt auch auf Palliativpflege spezialisierte Pflegedienste, die ein erweitertes Leistungsspektrum haben. Sie Versorgen zum Beispiel Ports oder Schmerzpumpen. Ob eventuell ein anderer Pflegedienst, als der eigene in Frage kommt, lässt sich am besten in der Beratung durch ein SAPV-Team klären.
Palliativmediziner: Diese Mediziner kennen die Bedürfnisse von Patienten in dieser Lebenssituation sehr genau und haben eine entsprechende Zusatzqualifikation erworben. Sie sind oftmals an Krankenhäuser angeschlossen oder arbeiten als niedergelassene Ärzte. Auch hier können die SAPV-Teams wertvolle Vermittlungsarbeit leisten. Damit man sowohl als Patient als auch als Angehöriger immer einen kompetenten Arzt in seinem Versorgungsteam hat.
Es wird schnell klar, ambulante Hospizpflege ist vielschichtig und mit den verschiedenen Beteiligten vielleicht auch etwas unübersichtlich. Glücklicherweise stehen Patientenwille, Wohlbefinden und Autonomie für alle Beteiligten an höchster Stelle. Die Angebote sind allesamt sehr niederschwellig gehalten und auch Beantragung/Bewilligung unkompliziert gestaltet. Insbesondere die rund um die Uhr zur Verfügung stehende kostenlose Beratung durch die SAPV-Teams, leistet hier einen enormen Beitrag. Eine entsprechende Hilfe bei der Suche auch in ihrer Region, bietet diese Website .