Wahrnehmen, beurteilen und die ersten Schritte unternehmen
Zunächst einmal nehmen Sie Ihren Körper wahr und versuchen Sie zu beschreiben:
- Wann habe ich Schmerzen?
- Was tut weh (Körperteil, Bewegung, Körperhaltung)?
- Wie stark sind die Schmerzen? etc.
Die Sinne für die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen kann ein erster Schritt sein, um besser mit dem Schmerzerleben umgehen zu können.
Hierfür kann es sinnvoll sein, ein Schmerzprotokoll oder Schmerztagebuch zu führen.
Diese Informationen helfen nicht nur bei der Selbstwahrnehmung, sondern sind auch für Ärzte und das therapeutische Team wichtig. Diese werden dann eine für Sie angepasste medikamentöse Schmerztherapie erarbeiten. Es kann manchmal etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis die richtigen Medikamente, Dosierungen und Therapien gefunden sind, aber sie sind das Fundament für eine gute Schmerztherapie. Sollten Sie einmal vorübergehend stärkere Schmerzen haben, kann Ihr Arzt Ihnen auch für diesen Fall eine Bedarfsmedikation verordnen.
Die Medikamente scheinen nicht zu wirken, oder Sie haben starke Nebenwirkungen? Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf anzusprechen und zu bitten, die Therapie entsprechend umzustellen.
Informationen sind wichtig. Die gesetzlichen Krankenkassen haben für Schmerzpatienten bestimmte Angebote in ihrem jeweiligen Programm. Sich hier zu informieren, welche Leistungen übernommen werden und welche Angebote es gibt, zahlt sich aus – Hilfreiche Links haben wir am Ende des Beitrages vermerkt.
Im Alltag aktiv werden
Die medikamentöse Schmerztherapie muss gezielt wirken können. Dazu ist es entscheidend, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen bzw. angewendet werden. Auch Bedarfsmedikation muss jederzeit gut erreichbar sein und muss regelmäßig auf Verfall geprüft werden. maja sana® kann Sie bei der sicheren Einnahme der täglich verordneten Schmerzmedikamente wirksam unterstützen. Da maja sana® Sie immer an den richtigen Zeitpunkt erinnert, müssen Sie sich um diese Routine keine Sorgen mehr machen.
Unterstützend zur medikamentösen Therapie kommt immer häufiger auch Akupunktur zum Einsatz. Viele Krankenkassen übernehmen inzwischen teilweise oder ganz die Kosten für die feinen Nadelstiche, die den Körper zu einer Reaktion anregen und so die Schmerzen lindern können. Viele Ärzte und Schmerztherapeuten haben inzwischen eine Zusatzausbildung in der Anwendung der Akupunktur absolviert, oder können Sie kompetent weiterempfehlen.
Verschiedene Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Tai-Chi oder Pilates können helfen, wieder mehr in Bewegung zu kommen oder mit dem Schmerz besser umzugehen. Die Palette reicht von Atemübungen bis hin zu Muskelaufbautraining, um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen. Was für Sie selbst in Frage kommt, hängt, von persönlichen Vorlieben, körperlicher Aktivität und Mobilität ab. Einige Dinge werden in Fitnessstudios oder von Sportvereinen angeboten. Andere Angebote finden sich im Internet oder auf den Youtube-Kanälen von Krankenkassen als Videoanleitungen.
Physiotherapie, Massagen oder Wärme/Kälteanwendungen helfen ebenfalls dabei zu entspannen und für mehr Beweglichkeit zu sorgen. Inwiefern physiotherapeutische Anwendungen als Kassenleistungen verschrieben werden können, muss im Einzelfall der Arzt entscheiden. Aber einfache Massagen z.B. mit einem Massageball (Igelball), oder Einreibungen mit Öl, können Sie leicht selbst zuhause durchführen. Je nach Schmerz können auch Wärme/Kälteanwendungen hilfreich sein, bewährt haben sich hier Kirschkernkissen/Körnerkissen, die einfach in Backofen oder Mikrowelle erhitzt werden können (oftmals tut es auch die klassische Wärmflasche). Auslaufsichere Gelkühlpacks für Gefrier-/Kühlschrank können insbesondere bei Überwärmungen durch Entzündungen helfen.
Achtung: Sowohl zu heiße als auch zu kalte Anwendungen können Verbrennungen/Erfrierungen verursachen!
Sofern nichts dagegenspricht, können auch wechselwarme Duschen oder Saunabesuche helfen. Sie fördern die Durchblutung, regen den Kreislauf an und sorgen durch die Wärme ebenfalls für Entspannung. Achten Sie hier auf die allgemeinen Hinweise zum Saunieren.
Alternative Therapien: Ablenkung hilft!
Insbesondere für Patienten mit Tumorschmerzen oder in der Palliativmedizin werden gerne Musik, Aroma oder auch Farb-/Lichttherapien eingesetzt. Ob das individuell für Sie in Frage kommt, können Sie nur selbst bestimmen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert... DENN Ablenkung ist entscheidend! Je fordernder desto besser, wer tief in ein kniffliges Rätsel oder Kartenspiel mit Freunden vertieft ist, wird seine Schmerzen als deutlich weniger quälend empfinden. Einfache Ablenkungen wie Fernsehen oder Radio sind dabei weniger geeignet, als Ablenkungen, die Interaktion oder aktives Nachdenken erfordern. Werden Sie kreativ, worin liegen Ihre Interessen und wie können Sie diese nutzen?
Hier finden Sie nützliche Links:
Weitere Informationen zum Umgang mit chronischen Schmerzen:
Schmerzen_Broschuere_02.pdf (asb.de)
Die Homepage der deutschen Schmerzgesellschaft, Informationen, Podcasts, Anlaufstellen
Die Informationsseite des Bundesgesundheitsministerium, zusätzliche barrierefreie Texte und Texte in leichter Sprache
Chronische Schmerzen: Ursachen, Therapie | gesund.bund.de
Initiative für Leben mit Schmerzen, Praxistipps und Produktempfehlungen
Deutsche Schmerzhilfe - Hilfreiche Informationen für Patienten und Betroffene von Schmerzen