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Nahrungsergänzungsmittel, Globuli und Co. - Was können die kleinen Helfer?

Das Angebot am Markt ist riesig und unübersichtlich, die Wirkung teils umstritten. Wir erklären die wichtigsten Gemeinsamkeiten, Unterschiede und was es zu beachten gilt. Denn viel hilft nicht immer viel, sondern birgt auch viel Risiko.
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Wirken oder auswirken? Was können Supplements, Globuli und Co. für die Gesundheit tun?


Neben den Medikamenten, die von Ärztinnen und Ärzten verschrieben werden, gibt es noch eine ganze Reihe an zusätzlichen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Präparaten, die regelmäßig von Patienten eingenommen werden. Sie wirken teils unterschiedlich und sind auch in der Handhabung verschieden. Es gibt jedoch einige bedeutsame Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Die Gemeinsamkeiten: Nahrungsergänzungsmittel (Supplements), rezeptfreie Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel, haben verschiedene Dinge gemeinsam, die bei der Einnahme eine bestimmte Rolle spielen. 

  • Die Kosten werden nur in Ausnahmefällen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen
  • Die meisten haben einen messbaren Effekt auf den Körper
  • Sie können teils schwere Nebenwirkungen auslösen
  • Sie können mit anderen Arzneimitteln im Körper reagieren

Insbesondere die letzten beiden Punkte sind hier entscheidend. Auch wenn man sie teils rezeptfrei in der Drogerie kaufen kann, können einige Nahrungsergänzungsmittel oder freiverkäufliche Arzneimittel mit ärztlich verschriebenen Arzneimitteln interagieren und sie in ihrer Wirksamkeit entweder verstärken oder abschwächen. Daher gilt:

  • Wenn Sie ihren Medikationsplan erstellen, geben Sie auch solche Präparate bei behandelnden Ärzten oder in der Apotheke an

Bei maja sana® werden durch den Medi-Check auch diese Präparate auf unerwünschte Wirkung geprüft, vorausgesetzt Sie geben alles in Ihrem Medikationsplan an.


Arzneimittel: Verschreibungspflichtig, rezeptfrei, freiverkäuflich, was sind die Unterschiede?

Allen drei Kategorien ist gemeinsam, dass sie unter das Arzneimittelgesetz fallen, ihre Arzneimittelsicherheit streng kontrolliert wird und bestimmte Kriterien zur Abgabe erfüllt werden müssen. 

Verschreibungspflichtige Arzneimittel sind ausschließlich in Apotheken erhältlich und können nur durch einen Arzt mit einem Rezept verschrieben werden. Hier übernimmt die Krankenkasse oftmals die Kosten. Beispiel Antibiotika

Rezeptfreie Arzneimittel spielen eine wichtige Rolle in der Selbstmedikation. Sie sind jedoch in den meisten Fällen apothekenpflichtig. Das heißt sie dürfen nur von Fachpersonal mit entsprechender Beratungsfunktion in einer Apotheke abgegeben werden. Klassische Beispiele sind hier Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Heuschnupfenmittel wie Cetirizin. 

Freiverkäufliche Arzneimittel sind sowohl in Apotheken als auch in Drogerien erhältlich. Sie dienen vor allem dem körperlichen Wohlbefinden und der Vorbeugung von Krankheiten. Aber auch Drogerien müssen nachweisen, dass geschultes Personal (Drogisten) zur Beratung bereitsteht. Beispiele für solche Medikamente sind z.B. Melatonin oder Arzneitees.


Nahrungsergänzungsmittel oder Supplements

Nahrungsergänzungsmittel werden zwar oft in Tabletten oder Kapselform angeboten, sind aber keine Arzneimittel, sondern Lebensmittel. Damit unterliegen sie dem Lebensmittelrecht und dürfen nur unter diesen gesetzlichen Vorgaben in den Handel gebracht werden. Sie sollen die allgemeine Ernährung ergänzen und sind ein Konzentrat von Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung. Ein Beispiel ist hier Magnesium, welches natürlicherweise in unserer Nahrung vorkommt und eine wichtige Rolle in unserem Körper spielt. So harmlos es auch klingen mag, eine Überdosierung mit Nahrungsergänzungsmitteln kann schwerwiegende Folgen haben. Viele Nahrungsergänzungsmittel haben Einfluss auf die Wirkung von Arzneimitteln. Daher gilt: Halten Sie sich unbedingt an die Verzehrempfehlung und geben Sie in der Apotheke auch immer an, wenn Sie solche Präparate einnehmen. 

Vorsicht ist geboten bei einigen Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Internet. Diese werden teils mit fragwürdigen Heilsversprechen vermarktet. Diese Supplements werden häufig nicht kontrolliert. Sie können mit giftigen Stoffen belastet sein und zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.

Nahrungsergänzungsmittel, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kontrolliert werden, müssen folgende Kriterien erfüllen:

  • Sie müssen in einer gekennzeichneten Verpackung abgegeben werden, die folgende Informationen enthält:
  • Die Bezeichnung Nahrungsergänzungsmittel
  • Name und Kategorie aller enthaltenen Inhaltsstoffe
  • Empfohlene Verzehrmenge + Warnhinweis "Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden."
  • Hinweis, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung darstellen
  • Hinweis darauf, dass die Produkte außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern zu lagern sind

Homöopathische Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel

Bei diesen Präparaten wird es nun besonders knifflig und es kommt zu einigen Missverständnissen. Homöopathische Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel sind nicht dasselbe. 

Um es möglichst kurz zu erklären... Pflanzliche Arzneimittel: Pflanzen enthalten chemische/biologische Wirkstoffe, die einen nachweisbaren Effekt auf den Körper haben. Daher können einige auch für den Menschen je nach Dosis giftig sein (Beispiel roter Fingerhut), einige unserer modernen Medikamente wie Digitoxin, ein Herzmedikament, wurden früher aus dem roten Fingerhut gewonnen und können mittlerweile synthetisch hergestellt werden. Deshalb unterliegen viele pflanzliche Arzneimittel auch der Verschreibungspflicht bzw. der Apothekenpflicht und fallen unter das Arzneimittelgesetz. 

Und auch wenn sie wie eine “harmlose” Alternative erscheinen, sie können schwere Reaktionen mit anderen Arzneimitteln hervorrufen (auch die freiverkäuflichen Präparate aus der Drogerie). Daher unbedingt bei Ihrem Arzt oder Apotheker angeben! Beispiel: Johanniskraut, gerne als milder pflanzlicher Stimmungsaufheller genommen, hat es die Pflanze in sich und geht viele Reaktionen mit anderen Arzneimitteln ein.

Homöopathische Arzneimittel: Für viele gehören Globuli, also die kleinen Zuckerkügelchen, welche die Basis der homöopathischen Arzneimittel darstellen, in die Hausapotheke. Auch wenn einige Ärzte die Zusatzbezeichnung “Homöopathie” haben, entspricht diese alternative Heilmethode keinen wissenschaftlichen Standards. Über die Tatsache, dass Homöopathie und homöopathische Arzneimittel von den Krankenkassen übernommen werden und teilweise verschreibungspflichtig bzw. apothekenpflichtig sind, wird seit Jahren gestritten und dieses Thema würde hier den Rahmen sprengen. 

Nur so viel: Der Glaube in der homöopathischen Arzneimittellehre ist Gleiches mit Gleichem zu behandeln. Daher werden verschiedene pflanzliche und nicht pflanzliche Stoffe genommen, die bei einem Gesunden ein bestimmtes Symptom auslösen sollen. Beispiel Belladonna (Tollkirsche) bei Kopfschmerzen. Da der Pflanzenwirkstoff selbst giftig wäre, muss er verdünnt werden, bis die enthaltenen Moleküle keinen Schaden mehr anrichten können. Die “Wirkung” beruht nun darauf, dass der Geist der Pflanze an das Präparat übertragen wurde. Dabei müssen bestimmte ritualisierte Vorgänge eingehalten werden. Diese Vorgänge nennen sich Potenzieren. Dabei wird das Präparat immer weiter verdünnt, wobei sich die Wirksamkeit, je höher die Potenz, laut Homöopathie weiter steigert.

Daraus folgt: 

Hohe Potenz -> viel Verdünnung, kein Wirkstoff nachweisbar

Niedrige Potenz -> geringe Verdünnung, teils noch Wirkstoff nachweisbar

Wichtig: Homöopathika in geringer Potenz (also mit teils messbarem Wirkstoffgehalt) sind manchmal verschreibungspflichtig und könnten, auch mit anderen Medikamenten reagieren. 

Daher teilen Sie bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit, wenn Sie vermehrt Globuli in niedriger Potenz einnehmen.

Fazit: “Die Dosis macht das Gift”. Auch Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Arzneien und freiverkäufliche Arzneimittel haben messbare Effekte auf unser Wohlbefinden. Aber was wirkt, kann auch Nebenwirkungen haben, daher ist es immer wichtig ALLE eingenommenen Präparate im Medikationsplan und beim Arzt oder Apotheker anzugeben.