Was ist wichtig in der Schmerztherapie?
Nicht nur in der professionellen Pflege, sondern auch in der häuslichen Pflege durch Angehörige, ist der regelmäßige direkte Kontakt wichtig, um Kontinuität in der (Schmerz-)therapie zu gewährleisten. Es gilt hier vor allem im direkten Gespräch rauszufinden, wie der Schmerzverlauf ist, wo alternative Schmerztherapien zum Einsatz kommen können und welche Ressourcen man aktivieren kann.
Eine engmaschige Therapieüberwachung kann sinnvoll sein, um Überdosierungen von Schmerzmitteln oder Wechselwirkungen verschiedener Medikamente rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Wenn sich pflegende Angehörige das selbst nicht zutrauen, kann es hilfreich sein, eine sogenannte Pain Nurse als Unterstützung hinzuzuziehen. Eine Pain Nurse ist eine Pflegekraft mit einer speziellen Weiterbildung, die in Kliniken, Schmerzzentren, Altenpflegeeinrichtungen oder bei Pflegediensten wichtige schmerztherapeutische Aufgaben übernehmen kann.
Was kann man nun selbst als betroffene Person oder Angehöriger tun?
Normalerweise ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner, aber viele Hausärzte fühlen sich nicht immer auf dem neuesten Stand, was das Thema Schmerztherapie betrifft. Das zeigen die Zahlen der deutschen Schmerzgesellschaft, laut einer Umfrage wünschen sich 78% aller Hausärzte weitere Schulungen und Leitlinien.
Hier kann ein Schmerztagebuch* sinnvoll sein, um Tagesform, tägliche Schmerzintensität und Einschränkungen festzuhalten. Diese Erfassung kann auch für Patienten mit kognitiven Einschränkungen vorgenommen werden. Hierbei spielen pflegende Angehörige eine entscheidende Rolle. Sie kennen ihren Angehörigen am besten und können seine Situation einschätzen, da sie ihn im täglichen Umgang erleben.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich bei anhaltenden Schmerzen oder chronischen Schmerzen an Experten zu wenden, hier kann ein Schmerzzentrum hilfreich sein. Oftmals kann hier leichter der Kontakt zu einer Pain Nurse hergestellt werden, die neben der medikamentösen Therapie auch das Umfeld des Patienten im Blick hat. Sofern möglich, wird die Pain Nurse zu dem Thema nicht-medikamentöse Therapie beraten und anleiten und so das Therapiespektrum erweitern.
Hier finden Sie nützliche Links:
Schmerztagebuch:
Deutscher Schmerzfragebogen (schmerzgesellschaft.de)
Fragebogen für Patienten mit kognitiven Einschränkungen